Leistenregion
Leistenschmerzen treten häufiger bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln auf, kommen auch bei Läufern vor.
Auf der Ursachensuche nach Beschwerden im Bereich der Leiste berücksichtigen Sie folgende Diagnosen. Die Aufzählung dient der ersten Orientierung. Und denken Sie daran: häufig sind dabei mehrere Ursachen, die gleichzeitig bestehen:
- Chronische Adduktorenbeschwerden – Schmerzen im sehnigen Ansatzbereich des betroffenen Muskels am Schambein – ein-oder beidseitig
- Funktionsstörung des Kreuz-Darmbein-Gelenkes (Iliosakralgelenk)
Beschwerden in der Leiste, »als ob man was an der Hüfte hat« – einseitig.
- »weiche Leiste« oder »Sportlerleiste« / »sports hernia« (beginnender Leistenbruch) – ein- oder beidseitig, akut auftretend, häufig langwieriger Verlauf (bis zur Diagnosestellung vergehen bis zu 20 Monate)
Dumpfe, brennende, zum teil stechende Schmerzen Leiste, Ausstrahlend zur Oberschenkelinnenseite und/oder Außenseite des Hodens.
Diagnosestellung durch Tastuntersuchung des Leistenringes im Stehen. Dynamische Ultraschalluntersuchung der Leiste.
- Stressfrakturen im Bereich eines Schambeinastes oder des Oberschenkelhalses – einseitig
- Osteitis pubis – Entzündung der knorpeligen Verbindung beider Schambeinknochen (Symphyse), der Schambeinknochen und der Strukturen in unmittelbarer Umgebung (Adduktoren, gerade Bauchmuskulatur).
Schmerzen beim Gehen, Treppensteigen, Einbeinstand, gelegentlich auch beim Nießen.
Lokalisation mittig, ein- oder beidseitig ausstrahlend in den Unterbauch, die Leiste und die Oberschenkelinnenseiten. Bei einseitiger Ausstrahlung als chronisches Adduktorenproblem fehlinterpretiert.
Ein Kernspin (MRT) sichert die Diagnose.
- Femoro-acetabuläres Impingement (FAI) im Bereich des Hüftgelenkes – Einklemmung von Weichteilstrukturen zwischen Schenkelhals und Hüftpfannenrand – meist einseitig
- Schnappende Hüfte (innen durch den Hüftbeugemuskel verursacht) – einseitig